Aus Anlass der 100-Jahrfeier des Vereins, wurde auf Initiative von Gretel Schönewolf und dem damaligen 1. Vorsitzenden Horst Vaupel, die "Helsaer Tracht" angeschafft. 16 Paare hatten sich bereit erklärt, die Tracht erweben und zu gegebenen Anlässen der Öffentlichkeit vorzustellen.
Um der Tracht einen würdigen Rahmen zu geben, wurden anfangs sogar Tanzkurse absolviert, die zu einigen bemerkenswerten Auftritten führten.
In Anbetracht der Tatsache, dass der Altersdurchschnitt heute um die 66 Jahre liegt, beschränken sich die Aktivitäten in der Tracht auf gelegentliche Teilnahme an Festzügen oder anderen Veranstaltungen, bei denen es sinnvoll erscheint, unsere schönen Trachten vorzustellen.
Die Trachtengruppe, eigentlich zufällig entstanden, ist zu einer Abteilung des Vereins geworden. Die Mitglieder sind sehr aktiv, treffen sich oft zu gemeinsamen Wanderungen, Radtouren oder sonstigen Vergnügungen, zu denen auch jederzeit interessierte Gäste willkommen sind.
Ansprechpartner: Karlheinz Knoblauch-Telefon 05605/3385
Die "Helsaer Tracht" wurde um das Jahr 1840 in Helsa getragen. Der Kittel des Mannes war die Arbeitskleidung der Fuhrleute, die Umspanndienste für Fuhrwerke nach Berlin und Leipzig leisteten.
Die Kleider der Frauen waren aus lederfarbenem Wollstoff gefertigt. Der faltenreiche Rock war am Saum mit mehreren Borten verziert. Die eng anliegende Jacke mit kurzem, angesetztem Schößchen, wurde vorn mit verdeckten Haken und Ösen geschlossen. Ein gestreiftes oder gemustertes schalförmiges Tuch wurde vom Nacken her um den Hals gelegt, vorn in einem Knoten verschlungen und hinten gebunden. Die schmal geschnittene Schürze aus blauem Leinen war etwas kürzer als der Rock. Sie wurde unter dem Schößchen angelegt und vorn gebunden. An der hochstehenden Haube war am Hinterkopf ein Tuch befestigt, das locker über den Rücken fiel. Sie wurde unterm Kinn gebunden. Die Farbe der Haube war bei verheirateten Frauen schwarz, während die jungen Mädchen rote Hauben, sowie auch rote Stümpfe trugen.